Veganer Rhabarber-Streuselkuchen

Oh, ihr Lieben. Ich wusste gar nicht, was für Nerven mich ein veganer Rhabarber-Streuselkuchen kosten kann und das nicht etwa, weil er besonders kompliziert zu entwerfen war. Nein – im Gegenteil, das erste Resultat war ein veganer Rhabarber-Streuselkuchen, wie er himmlischer nicht sein könnte.

Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte, eure Oma/Mutter hätte keinen besseren backen können. Der Boden ist fluffig-saftig, die Rhabarberschicht sauer-frisch und die Streusel knusprig-fein.

Hach, ich könnte ihn direkt wieder essen, wenn ich hier davon schreibe.

Aber zurück zum Anfang:

Wieso hat das Rezept mich solche Nerven gekostet?
Ganz einfach – ich hab es verloren. (-dramatische Pause-)

Dafür müsst ihr wissen, ich neige zum kontrollierten (also eigentlich…) Chaos, kritzle also meine Rezepte gerne während ich backe einfach auf ein Stück Zettel, welches grade so rumliegt. Ob das nun der Kassenbon von Sonstewo, oder der Einkaufszettel von gestern ist, ist mir völlig schnurz.

Nur blöd…

wenn man genau diesen Zettel dann zum verrecken nicht mehr wieder findet. Argh!

Nach 1 1/2 Wochen, einem durchwühlten Papiermüll und zig hochgehobenen Sachen (könnte ja darunter liegen) später, hab ich kapituliert und ihn einfach noch mal aus dem Gedächtnis gebacken. Diesmal mit Kirschen, anlässlich zum Geburtstag meiner Schwesti Wiebke, aber das Prinzip bleibt ja gleich.

Das hat auch wunderbar geklappt, ich war mir nur absolut nicht mehr sicher, was ich genau in welcher Menge verwendet habe und wollte euch hier nicht die sprichwörtliche Katze im Sack präsentieren.

Veganer Rhabarber-Streuselkuchen

Für den Boden: (Springform 26-28cm ø*)

• 100g Alsan (weich)
• 80g Zucker
• 250g Dinkelmehl (Type 630)
• 1 TL (ruhig etwas gehäuft) Natron
• 1 EL Apfelessig
• 60 ml Soyamilch
• 80ml Sprudelwasser
• 1 Packung Bourbonvanillezucker
• Prise Salz

Für den Belag:

• 500g frischer Rhabarber (o. jedes andere Obst, z.B. Apfel, Kirsche, etc.)
• optional: 2 EL Haselnussmus (o. anderes Nussmus)
• optional: 2 EL Zucker (o. anderes Süßungsmittel)
• wenn ihr gefrorene Früchte nehmt: 2-3 EL Stärke

Für die Streusel:

• 120g Dinkelmehl (Type 630)
• 70g Zucker
• 80g Alsan (kalt)
• 1 Packung Bourbonvanillezucker
• Prise Salz

• optional: Puderzucker zum bestäuben des Kuchens

Fangen wir an: Veganer Rhabarber-Streuselkuchen

Zuerst rührt ihr die etwas weich gewordene Alsan und den Zucker richtig schön weiß-schaumig. Dafür braucht ihr mindestens ein Handrührgerät oder aber eine Küchenmaschine. Ich schwöre da ja absolut auf meine Kitchen Aid* – ohne Scheiß!

Alle restlichen trockenen Zutaten (Mehl, Natron, Vanillezucker, Salz) vermischen. Wer richtig ambitioniert ist, siebt diese nun auf die Margarine-Zuckermasse. Das gibt nochmal extra Fluffigkeit. Danach kommen die flüssigen Zutaten (Wasser, Soyamilch, Apfelessig) dazu. Nur solange rühren, bis sich alles miteinander verbunden hat. Der Teig bleibt recht zäh, das muss so.

Bei der Springform den Boden mit Backpapier auskleiden und den Rand mit etwas Öl/Margarine einfetten und ausmehlen. Den Teig hineinfüllen und glattstreichen.

Backofen auf 200°C vorheizen.

Danach den Rhabarber putzen. Ich schäle ihn nicht, aber wer das aber lieber mag, der fühle sich hiermit frei es zu tun. Die Stangen in 1-2cm dicke Stücke schneiden und direkt auf den Teig geben. Leicht andrücken und wer mag, kann jetzt 2 EL Zucker drüber geben. Ich habe im ersten Durchlauf auch noch 2 EL Haselnussmus darüber gesprenkelt – das war sehr lecker. Ist aber absolut kein Muss.

Anmerkung: Wenn ihr tiefgeforenes Obst nehmt, dann vermischt dieses vorher mit 2-3 EL Stärke, bevor ihr es auf den Teig gebt. Das verhindert, dass euch der gesamte Kuchen „verwässert“.

Ein veganer Rhabarber-Streuselkuchen wäre ja kein richtiger, ohne die wirklich, wirklich essentiell wichtigen Streusel. Dafür alle Zutaten zügig mit den Händen zu einer kompakten Kugel Streuselteig verkneten und anschließend mit den Händen über dem Rest zerbröseln/zerzupfen.

Das Schätzchen darf nun auf mittlerer Schiene in den muckelig vorgeheizten Backofen und zwar für etwa 40-50 Minuten. Fertig ist der Kuchen, wenn die Streusel etwas angebräunt sind und die Stäbchenprobe erfolgreich war. Dafür einfach gegen Ende mit einem Holzstäbchen in die Mitte des Kuchens stechen – klebt beim herausziehen kein roher Teig mehr am Stäbchen, ist er fertig.

Komplett auskühlen lassen und dann erst aus der Form lösen.

Guten Appetit!

Eure Nele

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