Vielfach angefordert und jetzt für euch online: mein Review zu meinem Experiment zuckerfrei leben.
Erstmal für die, denen jetzt ein großes Fragezeichen über dem Kopf schwebt:
Zuckerfrei – Die Grundlagen
Ich hatte mir ab dem 9. April für mindestens vier Wochen vorgenommen, komplett auf raffinierten, zugesetzten Zucker zu verzichten. Puh, das ist natürlich erstmal ’ne Hausnummer, denn man glaubt gar nicht, wo überall Zucker zugesetzt ist, oft sogar noch ziemlich raffiniert (haha!) versteckt.
Zum Glück hatte ich mich im September letzten Jahres schon mal einen Monat zuckerfrei ernährt und wusste also schon ein paar Produkte, die ich gleich von vorne herein ignorieren konnte. Also blieben mir ein paar Enttäuschungen erspart… 😉
Ein bisschen fühlte ich mich da in meine Anfangszeit als Veganerin zurückversetzt, dort fing ich nämlich das erste Mal an, mir die Zutatenlisten von allen möglichen Produkten durchzulesen und frage mich des öfteren: „Wieso ist da jetzt Milchpulver drin?!“, „Muss da jetzt echt als letzte Zutat noch Laktose stehen?!“
Lebensmittel ohne zugesetzten Zucker
So ähnlich ist das dann auch mit dem Zucker, man ist schon fast siegessicher: „Yeah, dieses Produkt ist zuckerfrei! “ – Aber dann kommt irgendwo der Übeltäter zum Vorschein. Tricky ist außerdem: Zucker steht eben nicht immer nur als „Zucker“ in der Zutatenliste; Dextrose, Maltodextrin, Glukose, Saccharose, alles was auf -sirup endet… die Liste der Namen, mit denen Zucker verschleiert wird, ist lang. Echt ärgerlich!
Lebensmittel ohne Zucker zu finden kann sich also durchaus anfühlen wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Aber sie ist nicht aussichtslos! Geht einmal wieder bewusst in eure Supermärkte und schaut euch die Zutatenlisten an.
Als Faustregel gilt in den meisten Fällen: je unverarbeiteter, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Zucker enthalten ist.
Aber zurück zu der Zuckerfrei Challenge:
Ich habe mir meine „Regeln“ selber ausgedacht, also kam für mich z.B. nicht in Frage Obst und stärkehaltiges Gemüse (Ja, auch Stärke ist im Grunde nur Zucker) weg zu lassen. Dazu kam, für mich alte Brotliebhaberin, es natürlich auch nicht in Frage, auf Brot zu verzichten. Nur möglichst vollwertig sollte es sein und hauptsächlich selber backen war das Ziel.
Und schwuppdiwupp, ging es auch schon los.
Zuckerfrei Woche 1:
Als Motivationskick gleich zu Beginn war ich erstmal ganz gemütlich im Bioladen, bei DM und Rossmann schnuppern und habe doch erstaunlich viele zuckerfreie Produkte entdeckt. Dazu wurde natürlich der Einkaufswagen mit Obst und Gemüse voll beladen. Die ersten zwei Tage waren echt easy, da hatte wohl mein Körper noch nicht kapiert, dass da nichts mehr kommt. 😉
Tag 3 und 4 waren dann schon nicht mehr so entspannt, ich kriegte Kopfschmerzen und meine Laune war auch eher nölig. Entzugserscheinungen eben! Da wurde mir wieder bewusst, was für eine krasse Droge Zucker ist, und wir sind alle davon abhängig. Natürlich macht auch hier wieder die Dosis das Gift, aber glaubt mir meine Dosis war ganz schön ordentlich, höchste Zeit also das Ganze wieder anzugehen.
Nach den zwei eher bescheidenen Tagen, ging es dann aber steil bergauf. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich dieses Mal kaum mit den richtig schlimmen Heißhungerattacken zu kämpfen hatte. Die waren bei meinem ersten Zuckerfrei-Experiment in der ersten Woche ganz schön heftig, vor allem wenn ich gerade etwas Herzhaftes gegessen hatte. Da schrie mein Kopf mich gerade zu an, dass er jetzt etwas Süßes möchte.
Das war echt hart und davor hatte ich dieses mal auch tatsächlich etwas Angst, aber siehe da: kaum Heißhunger, also alles recht entspannt. Und da war die erste Woche auch schon vorbei…
Zuckerfrei Woche 2:
Als ich an Tag 8 auf die Waage stieg, hatte ich gar keine großen Vorstellungen, was sich da so in einer Woche zuckerfrei essen getan haben könnten, immerhin hatte ich mich doch trotzdem immer satt gegessen, aber siehe da: ganze 1,4 Kilo waren verschwunden. Das gab natürlich nochmal eine große Portion neue Motivation.
Außerdem bemerkte ich so langsam einige Veränderungen die die zuckerfreie Ernährung mit sich brachte; ich hatte kein Mittagstief mehr, fühlte mich allgemein wacher und konzentrierter, was sehr prakisch fürs Lernen für die anstehenden Abschlussprüfungen war. Ich hab richtig Spaß daran gehabt, frisch, gesund und möglichst unverarbeitet zu essen. Es tut einfach total gut, mal aus seinem gewohnten Trott in der Küche herausgerissen zu werden. Allgemein schwebte die weitere Woche nur so an mir vorbei, ich glaube tatsächlich, dass ich kein einziges mal wehmütig an ein Stück Schokolade gedacht habe. HA, Zucker – was sagst du dazu?!
Zuckerfrei Woche 3:
Mein Höhenflug in der dritten Woche wurde ein wenig von den Dienstag und Mittwoch anstehenden Prüfungen überschattet. Ich war nervös, angespannt und aufgeregt. Eine Situation, in der ich mich normalerweise mit sehr ungesundem, zuckereichen Essen „beruhigt“ hätte. Gerade diese Stresssituation hat mir aber nochmal gezeigt, was ich alles schaffen kann, denn tatsächlich habe ich nicht klein beigegeben, mich brav an meine eigenen Regeln gehalten und das fiel mir bei weitem nicht so schwer wie ich gedacht hätte!
So langsam kam die Erkenntnis, dass das mit dem Zuckerfrei und mir etwas Langfristiges werden könnte. Immerhin bin ich mit meinem Abnehmweg noch nicht am Ziel angelangt – im Gegenteil, über den Winter schlichen sich rund 7 Kilo wieder auf meine Rippen. Ärgerlich, aber passiert ist passiert.
Zuckerfrei Woche 4:
Zu Beginn der vierten Woche war ich schon fest entschlossen, dass ich auch nach dem Experiment an sich, zu großen Teilen weiterhin auf zugesetzten Zucker verzichten möchte. Es ist für mich momentan der einfachste Weg ohne großen Verzicht Gewicht zu verlieren. Außerdem merke ich, dass mein Körper es mir mit unglaublich viel Energie dankt und ich wirklich selten Lust auf ungesunde Süßigkeiten bekommen habe. Wenn mir danach war hat es auch einfach eine Banane oder Apfel (manchmal auch beides 😉 ) mit Nussmus getan. Überhaupt… vor allem Haselnussmus ist in der Zeit zu meinem treuen Begleiter geworden, der meine „Gelüste“ am Optimalsten stillen konnte.
Zuckerfrei – das Fazit
Jetzt noch einmal abschließend die harten Fakten:
2,4 Kilogramm habe ich in den vier Wochen abgenommen, das ist jetzt natürlich nicht weltbewegend viel, aber ich hatte keinen einzigen Tag Hunger oder das Gefühl, ich müsste mir Essen verkneifen.
Das ist mir mehr wert als jedes Gramm weniger auf der Waage. Da sich ja dort trotzdem etwas getan hat, reicht mir das vollkommen. Ich habe außerdem doch deutlich an Umfang verloren, auch wenn ich vorher nicht gemessen habe, macht sich das am Gürtel bemerkbar und auch mein Gesicht wirkt deutlich schmaler. Dazu kommen einige Rückmeldungen, dass ich richtig „strahlen“ würde.
Und ganz im Ernst: so fühle ich mich auch!
Ich empfehle es also wirklich jedem, mal für einige Wochen auf Zucker zu verzichten. Vor allem, falls man eh schon das Gefühl hat, dass man es sonst nicht schafft „nur mal wieder weniger“ Süßigkeiten zu essen. Euer Körper wird es euch danken, versprochen!
Macht es fein, ihr Lieben. Lasst mir gerne eine Rückmeldung da, falls euch diese Art von Beiträgen auch gefällt!
Eure Nele
* Alle Fotos © Constanze Neubert. Hier geht’s zu ihrer Webseite, schaut unbedingt mal vorbei. 🙂
Leo says
Hi,
Ist echt inspirierend. Vor allem das du Alternativen nennst wenn du mal Heißhunger auf was süßes hast wie Bananen und sowas.
Authentisch. Ich werds ausprobieren.
Leo
Jamie says
Hey ✨
Finde ich super, dass du dir deine ganz eigene Challenge geschaffen hast, da Veganer ja auf Obst und Gemüse angewiesen sind. Ich habe mich jetzt auch herausfordern lassen und werde wohl ab nächste Woche Montag meine erste Zuckerfreie Challenge starten. Bin total gespannt, vor allem weil ich so gerne und unheimlich viel schnause.
Hast du noch ein paar Tipps für mich?
Klasse Beitrag! ❤️✨
Unbegabt says
Hi Jamie, freut mich, dass dir der Beitrag gefällt. 🙂
Ich kenne das, ich nasche auch für mein Leben gern – mein Lifesaver ist immer eine Banane mit Nussmus, oder gerade bei den Temperaturen ein paar Eiswürfel, pflanzliche Milch, Banane und Kakaopulver im Mixer zu einem eiskalten Shake gemixt.
Ansonsten: lass dich nicht unterkriegen, es wird nach einer Woche meistens deutlich leichter! 🙂
Ganz viel Spaß bei deiner Challenge, ich bin gespannt!
Nele